(wid) „Grandios!“, mit diesem Wort beschrieb Sylvia Waller eine Woche nach den tollen Tagen das Erlebte.
Und schauen wir ihr dabei in die Augen, können wir noch heute erkennen, wie schön die Zeit als Prinzessin an der Seite ihrer Liebe, Prinz Dominik, gewesen sein muss.
Als am großen Galaabend die Lichter ausgingen, die Narren auf den Stühlen standen und der Spot Richtung Eingangstür schwenkte, folgte laut Aussage von Sylvia „ein wunderschöner Film, der nie vorbeigehen sollte“.
Endlich hatte für die 25-jährige das Versteckspiel ein Ende und sie konnte zusammen mit allen Karnevalisten, die zum Galaabend erschienen waren, ihre Freude teilen. „Und der Einzug bis zur Bühne waren die schönsten 55 Meter meines Lebens“, fügte sie hinzu.
Dabei ist es schon ungewöhnlich, dass eine Prinzessin die Bühne der Narrhalla betrat, die sie selber geplant und aktiv mit erstellt hatte. Doch mit diesem künstlerischen Talent hatte sich Sylvia Waller im Steinheimer Karneval schon seit vielen Jahren verdient gemacht.
Während des Programms am Galaabend freute sich Sylvia besonders über den Showtanz der Brakeler Garde, der sie noch vor einigen Jahren angehört hatte. Wie allen Narren bei der Inthronisierung durch Präsident Markus Struck bekannt wurde, sammelte Sylvia ihre ersten karnevalistischen Sporen in den südlichen Nachbargemeinden. Daher lag es auch nicht weit, ihr gepaart mit ihrer außergewöhnlichen Ausstrahlung den Beinamen: Sylvia, die Sonne des Süden, zu verleihen.
Für Prinz Dominik, der treuherzige Spross mit Ritterschlag, gab es nie einen Moment daran zu denken, nicht Sylvia zu seiner Prinzessin zu nehmen. Dies war wahrlich eine vorzügliche Wahl.
Den Galaabend, den sie schon seit sechs Jahren gemeinsam besuchen, von „hinten“ zu sehen, war für beide schon etwas Neues, da aber ein fantastisches und kurzweiliges Programm geboten wurde, ging die Zeit ach zu schnell vorbei.
Nach einer nur kurzen Nacht wartete auf Sylvia ihr Empfang in der Karnevalshalle. „Ich weiß schon gar nicht mehr, wer alles da war, so unglaublich schnell ziehen diese schönen Stunden an einem vorbei“.
Doch der Sonntag bot keine Pause. „Ich habe mich sehr auf die Kinder gefreut, die Augen, die Kostüme.“ Diesen Anblick erhielt das Prinzenpaar beim Kinderkarneval in der Turnhalle der F.-W.-Weber-Schule. Nach dem Besuch ging es zum Rummel-Bummel, um sich anschließend für den Liederkranzabend bereit zu machen. Dort haben es die beiden Monarchen noch einmal richtig krachen lassen. Die La-Ola-Wellen, die von der Bühne aus in den Saal schwappten, brachten die Narren zum Kochen.
Kaum zwei Stunden Schlaf und der Rosenmontag stand vor der Tür. Noch ein letztes Mal zu ihrer Friseurin, die sie wunderbar über die tollen Tage begleitet hatte, und der Sturm aufs Rathaus wurde genommen. Dort konnte Sylvia noch einmal hautnah schönste Bühnenauftritte der Session genießen. Doch lang verweilen konnten die beiden dort nicht, denn der große Rosenmontagszug warf seine Schatten voraus. „Wir haben unsere letzten Reserven rausgelockt. Doch die Belohnung war sensationell.“
„Die Kapellen, die Wagen und die Fußtruppen, alle haben richtig mitgerockt, es war fantastisch“ Auch dem gesamten Publikum am Rang des Zuges zollte das Prinzenpaar noch heute größten Respekt. „So viele glückliche Gesichter haben wir in kürzester Zeit noch nie gesehen.“
Der Kneipenbummel am Abend des Rosenmontags ist für Sylvia in zweierlei Gesichtspunkten in allerbester Erinnerung geblieben. Zunächst die feiernden Menschen, die in allen Gaststätten närrisch gut gelaunt waren. Und als zweites ihre Begleiter, das Präsidium, der Abschirmdienst aus den Männer- und Mädelsgarden aber vor allem ihren Hofstaat dabei zu haben, war für Sylvia ein tolles Erlebnis.
In Bezug auf ihren Hofstaat war das Prinzenpaar ohnehin voll überschwänglicher Worte. „Wie die acht Freunde mit uns gemeinsam diesen Karneval gerockt haben, bleibt einzigartig“, war sich Prinz Dominik sicher.
Bei der Abschlusssitzung der Elferräte am Dienstag wohnte Sylvia an der Seite ihres Prinzen bei. Dort noch einmal alles Revue passieren zu lassen und unglaublich viel über das Geschehene zu lachen, war für beide wunderbar. Mit einem letzten „Rund um den Kump herum“ an Originalstätte wurde nachts um halb vier der Karneval verabschiedet.
Ein Dank und ein großes Lob, der gelernten Groß- und Außenhandelskauffrau, die ihr Abitur an der Brede in Brakel absolviert hatte, ging zum Schluss an den Hofmarschall Matthias Peine. „Er hatte alles toll geplant und uns prima durch die tollen Tage begleitet. Bis auf ein kleines Schlüsselerlebnis war er ein klasse Hofmarschall“, fügte Prinz Dominik mit einem verschmitzten Lächeln zu.
Beide erinnern sich mit Freude aber auch ein wenig Wehmut an den Karneval 2010 zurück und bedankten sich bei allen Narren, diese hätten beide durch die Karnevalstage getragen. Doch dieses Kompliment geben wir Steinheimer Narren gern zurück. Sylvia, du bist eine wunderbare Prinzessin, Dominik ein starker Prinz, ihr beiden zusammen ein traumhaftes Prinzenpaar. Vielen Dank euch für diese grandiose Zeit.