(wid) „Das war wirklich sensationell!“ Sandra Brökel hat die tollen Tage einfach nur genossen. Jede Sekunde. Wenige Tage nach Aschermittwoch kehrte langsam die Stimme zurück, die am Dienstagmorgen plötzlich verschwunden war. Die Kniegelenke sind noch lädiert, die Prinzessin weiß auch genau warum: „Ich habe drei Tage lang gehüpft und am Rosenmontag bei der Tour durch die Kneipen zu „Jump“ und „Highway to hell“ alles gegeben. Wir wollten etwas zurückgeben, denn ohne die Narren hätten wir nicht feiern können“.
Der Einzug am Galaabend war aber alles andere als eine Schnellstraße zur Hölle. Beim Einmarsch an der Seite von Prinz Allo bewegten sich beide langsam, ließen sich von der Narrenschar tragen und erreichten nicht die Hölle, sondern den Himmel. „Unbeschreiblich. So viel Sympathie, Freude und Begeisterung hatte ich nicht erwartet!“
Sandra hatte sich in den Wochen zuvor viele Gedanken gemacht. Hatte doch am 11.11. das Los die eigene Tochter Louisa zur Kinderprinzessin erkoren. Wie reagiert Louisa? Ist das alles zu schaffen? Alle Bedenken zerfielen am Samstag. Louisa, die immer wieder sagte: „Mama, ich wünsche mir so sehr, dass ich die große Prinzessin kenne und sie mag“ wusste vor Freude nicht wohin mit ihrem Glück. Samstagmittag lüftete Sandra das Geheimnis mit den Worten: „Louisa, wir beide machen das zusammen.“ Damit erfüllte sie den größten Traum ihrer Tochter.
Das Versteckspiel hatte endlich ein Ende. Die längste Session des Jahrhunderts strapazierte manches Mal die Nerven. Pressearbeit, Kump(el)stilzchen, Kinderprinzenpaar – an manchen Tagen kam sie kaum zum Nachdenken. Allos Handynummer war in Sandras Handy verschlüsselt unter dem Kürzel „FG KN“ („Franz-Gerds karnevalistischer Nebenbuhler“) und einmal wunderte sich die Miniprinzessin, dass Papa gar nicht am anderen Ende war, als sie das Gespräch entgegen nahm.
Sandra wurde am 2. Dezember 1972 in Neheim-Hüsten/Arnsberg geboren, kam im Mai 1973 nach Steinheim. Ihren ersten Rosenmontag erlebte sie am Straßenrand im Kinderwagen mit einem bunten Hütchen auf der Mütze. Schon von klein auf genoss sie das närrische Treiben in ihrer Heimatstadt. „Dieses Fest entspricht einfach meiner Temperamentslage!“ Seit 2008 ist sie Mitglied der Kump(el)stilzchen. „Im Nachhinein ein äußerst cleveres Eintrittsdatum“, lacht sie, „ich trat nach Karneval ein, hatte noch nicht eine Büttenrede gehalten und bekam im November gleich den Bumerangorden!“
Die Lieblinsgrolle auf der karnevalistischen Bühne ist Karla Kolumna. „Da brauche ich mich nicht zu verstellen. Das bin ich! Den Roller fahre ich seit nunmehr 17 Jahren, Fotos und Schreiben sind einfach meine Welt!“ Am liebsten berichtet sie über Karneval. Bei der Neuen Westfälischen läuft sie seit Jahren unter der Bezeichnung „unsere Karnevalsexpertin“. Hauptberuflich ist sie mit einer Teilzeitstelle bei der Sparkasse Höxter tätig, erstellt dort eine Mitarbeiterzeitung und schreibt Presseberichte für und über die Sparkasse.
Sandra ist seit 1998 mit Franz-Gerd Brökel, einem begeisterten Elferrat, verheiratet. Vier Jahre lang wohnten die beiden in Höxter, bis sie dann vor 11 (!) Jahren in Steinheim ein Häuschen bauten. So lange beheimatet Familie Brökel auch eine schwarze Katze, kaum zu glauben, dass ein solches Zusammenleben in unserer Hauptstadt des Karnevals in OWL möglich ist.
Tochter Louisa ist neun Jahre alt, Sohn Laurin sieben. „Karneval ist bei uns Chaos pur“ hieß es in Louisas Kinderprinzessinnenrede. In diesem Jahr stimmte dieser Satz erst recht. Aber ein absolut positives Chaos. Es hat einfach nur Spaß gemacht. „Ich empfinde es als total große Ehre, dass Allo ausgerechnet mich gefragt hat. Er war und ist mein Traumprinz!“
„Es passte einfach alles und mir bleibt nur noch DANKE zu sagen: An meinen Mann Franz-Gerd, Allo und Heike, Louisas Patenonkel (Anm. d. Red.: Dirk Petry, er hat ab Samstagabend alles für Louisa geregelt), meinen Eltern, dem Präsidium und allen Aktiven, die diesen sensationellen Karneval auf die Beine gestellt haben sowie allen Närrinnen und Narren, die mit uns gefeiert haben!“
Auf die Frage welche die Herausragenden Momente der tollen Tage waren, nannte Sandra zumeist kleinere Begebenheiten, die das so facettenreiche Treiben in Steinheim ausmachen. „Der Prinzessinempfang war überwältigend, ich brauche wohl mehrere Wochen, um das alles zu verarbeiten.“ Aber auch der Auszug aus einem Festzelt am Rosenmontag, als alle Narren anfingen „Oh, wie ist das schön“ zu skandieren, bleibt unvergessen.
Ein großer Dank geht an Gerd Lödige und Michael „Paimel“ Diedrich, die gemeinsam das so temperamentvolle Prinzenpaar durch die heiße Phase geleitet haben.
Liebe Sandra, wir bedanken uns bei Dir, Allos Überraschung ist gelungen und Du hast uns mit all den anderen Tollitäten ein wunderschönes Karnevalsfest bereitet. Sensationell!